Mietwucher in der Literatur: Gerd Fischer liest aus "Abgerippt"

Die Mietproblematik scheint in der Literatur angekommen zu sein. Gerd Fischer liest für das Bündnis Bezahlbares Wohnen aus seinem neuen Buch "Abgerippt" vor - ein Frankfurt-Krimi über Mietwucher, Zwangsräumung, Luxus-sanierung und Gentrifizierung.

Gerd Fischer beim Dreh im Cafe Kosmos
Gerd Fischer beim Dreh im Cafe Kosmos

Der Frankfurter Kommissar Andreas Rauscher ist wie vor den Kopf gestoßen. Sein Onkel fliegt aus der Wohnung, seine Freundin (oder Ex?) will nicht mehr mit ihm reden, ein Hausmeister entpuppt sich als Privatdetektiv und wird kurz darauf auch noch tot aufgefunden. Die Kripo ermittelt in einem Mietshaus in Sachsenhausen und Rauscher wird schnell klar, dass sich zwischen den Mietern des Hauses und ihrer neuen Hausbesitzerin eine hochexplosive Stimmung entwickelt hat. Rauscher taucht ein in eine Welt aus Wut und Zukunftsängsten.

Der Krimi basiert auf der aktuellen und hochprekären Situation auf dem Frankfurter Wohnungsmarkt, die von steigenden Mieten, explodierenden Immobilienpreisen und Gentrifizierung geprägt ist. Das Unwort ‚Entmietung‘ macht die Runde.


Alteingesessene Frankfurter kommen mit den um sich greifenden Veränderungen nicht zurecht. Schöne neue Mietwelt oder längst Alltag gewordenes Problem?

Herr Fischer, ist 'bezahlbares Wohnen' nicht eher ein ungewöhnliches Krimithema?

"Entmietung und Mietervertreibung haben in der Literatur Einzug gehalten, weil diese Themen die Menschen bewegen. Es ist ein aktueller Stoff, der den Leuten – und somit auch potenziellen Lesern - auf den Nägeln brennt und worüber nicht nur in den Medien diskutiert wird. Viele sind selbst betroffen oder kennen jemanden, der betroffen ist. Für Literatur, die Realitätsnähe oder Authentizität für sich beansprucht oder die sozialkritisch sein will, liegt es quasi auf der Hand, sich diesen Themen zu widmen und darüber Geschichten zu erzählen."




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